better call the mirror

Rauminstallation Städtische Galerie Kaarst, 2017 - Gemeinschaftsarbeit mit Silke Brösskamp.

Holz, Styropor, verschiedene Dekorationsfolien, Rauputz, Edelstahl, Videoprojektion, 2 Performer.
Skulptur 270 x 320 x 300 cm, Vorhang 900 x 250 cm, Vitrine mit Halstuch 70 x 50 x 37 cm, Videoprojektion mit Bildmontagen aus der Serie PARIS PARIS

Notiz zum Raum, August 2016 Die schwere Holztüre aufschiebend stehen wir unversehends auf einer Treppe. Die Treppenstufen sind imposant und weiträumig. Schmale Oberlichter beleuchten die gegenüberliegenden Wände in einem matten Verlauf, das Raumvolumen bleibt im Halbdunkel. Wir betreten den Raum wie Akteure eine Bühne.

Seit 2013 realisieren die Kölner Künstlerinnen immer wieder gemeinsame künstlerische Projekte. Für den Ausstellungsraum der Städtische Galerie in Kaarst entwickeln sie eine Raumarbeit, die an eine Kulisse erinnert - ein oppulenter Vorhang sowie ein skulpturaler Einbau greifen die architektonischen und atmosphärischen Besonderheiten des Galerieraumes auf. Die den Raum dominierende Skulptur erinnert an ein gekipptes Wandfragment, Treppenabsatz oder Flugzeugflügel, gestützt auf eine dünne Metallstange die auf einem einzigen kleinen Punkt mündet, scheint das Gebilde nur dürftig vor dem Sturz bewahrt. Von der einen Seite wirkt sie wie ein Monolit, landschaftlich im Raum platziert - auf der Rückseite spiegelnd, den Raum reflektierend dabei dekonstruierend.

Auch die auf eine Wand projizierten Collagen scheinen Fragmente eigener Inszenierungen zu sein: "Der Betrachter sieht sich brüchig und unheimlich wirkenden Räumen ausgesetzt. Sie zerfallen in einzelne Partien, welche ganz verschiedenen Realitätsebenen angehören. Teils Kulisse, teils Filmszene, Realraum und Malfläche fügen sie sich in einer auch abstrakt zu lesenden Bildkomposition zusammen."

Renate Puvogel

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