inside looking out

Kunstverein Buchholz 2018 - Holz gebeizt, Dämmstoffplatten, Styropor, Spiegel, Farbspray, Gaze, Fundstücke, diverse Folien

Hier wird die Studie einer sich scheinbar auflösenden Vitrine entwickelt. Proportion und Maßverhältnisse sind unmittelbar den Vitrinen entnommen, die hier im Umfeld der Ausstellung zu finden sind. Das Normierte, Serielle, Modulare und Standardisierte wird als Referenz an die Massenproduktion gezeigt und wiederum in poetische Zusammenhänge überführt. Da sind beispielsweise die glatten Spiegelflächen, die bei genauer Betrachtung als kompositioneller Gruß an den Künstler des räumlichen Denkens, Piet Mondrian, überraschen. Da tauchen wieder die schwarzen Rahmenkonstruktionen in Holz auf, die wie ein Skelett Basiskonstruktion sind und eine Vitrine umzeichnen. Einfachste Griffe aber und die Verwendung selbstverständlicher Materialien erweitern den zunächst nüchternen Gehalt mit poetischen Aufladungen.

Holzrahmen, die mit Frischhaltefolie umschlossen sind, tragen ein gläsern aufscheinendes, unbestimmtes Farbgraffiti. Folien hängen ab und vibrieren im Vorbeigehen, lassen den Raum in Bewegung kommen. Dämmmaterialien werden aufgewertet, indem sie deutlich sichtbar gezeigt werden. Eine wie abgestellt oder vergessen dastehende Dämmstoffplatte deutet eine noch nicht abgeschlossene Handwerkerszene an. Was dabei entsteht, sind neue Ästhetiken, die zwischen Dauer und Vorläufigkeit hin- und herspielen.

Mit einfachsten, beinahe flüchtig anmutenden Handgriffen werden so Kommentare an die umliegende Architektur entwickelt. Die Stringenz des Raumes wird gebrochen, glatte Oberflächen werden eigentümlich sichtbar, leichte Konstruktionen wirken erstaunlich verstärkt. Variation wird zur Methodik der Leichtigkeit, mit der die Künstlerin unbekümmert umzugehen weiß….

Dirk Manzke - Auszug aus der Eröffnungsrede

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